Ganz einfach, weil auch ich jahrelang diesen „Sprachfehler“ hatte und nie Nein sagen konnte. Ich hatte mich so oft danach schlecht gefühlt.
Es hatte mich so viel Zeit, Geld und Energie gekostet und ich musste feststellen, deshalb wurde ich weder mehr gemocht noch mehr respektiert. Es war den anderen schlicht weg egal ob ich es tat. Hauptsache, sie selbst müssen es nicht tun.

Wie oft hatte ich mich früher über mich selbst geärgert, da kam z.B. eine Freundin, die wollte unbedingt noch meine Hilfe, oder eine Klientin wollte dringend noch einen Termin. Mein Kalender war proppenvoll und ich hatte wieder einmal auf meine Mittagspause verzichtet oder noch schnell einen Abendtermin eingeschoben, statt mit meiner Familie den Abend zu genießen.

Das ging lange gut, bis ich immer unzufriedener wurde und in einem Burnout abrutschte. Es musste einen Weg zur Veränderung geben, nur wie konnte ich endlich Nein sagen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben?

Auf der Suche nach guten Büchern wurde ich fündig, nur gab es keine Seminare. Trotzdem musste eine Verhaltensveränderung her, und zwar schnell. Ich ärgerte mich zu sehr und war mit mir und meinem Umfeld unzufrieden, wer kennt es in so einer Situation nicht selbst.

Nur von schnell mal meine Muster verändern konnte nicht die Rede sein, ich musste es regelrecht trainieren und lernen. Wie oft erlebte ich „Rückschläge“, weil ich mir zwar die Neinsagen-Sätze antrainiert hatte, jedoch nicht das Warum ich nicht Nein sagen konnte angesehen hatte. Das wurde mir bei dem Einstiegs-Satz bewusst: „Nein, das hat nichts mit dir zu tun, sondern nur mit mir!“

Und nach dem ich dann noch meine Ausbildungen in NLP und zur Kommunikations-Trainerin absolviert hatte, wurden mir die Zusammenhänge endlich bewusster und klarer, so dass ich ein Seminarkonzept erstellen konnte. Nicht nur ich hatte diesen kleinen „Sprachfehler“ in dem kein Nein vorkam, sondern sehr viele andere Menschen auch und ich hatte endlich ein Werkzeug in der Hand, wie ich Abhilfe schaffen konnte und gleichzeitig das Selbstbewusstsein steigern und dabei klare Grenzen setzen konnte.
Positiver Nebeneffekt, ich wurde seither mehr respektiert und mein Ja hat mehr Gewicht.

In meinen Coachings oder Workshops „Nein sagen – mehr Mut zum ICH“ begegnen mir immer wieder Menschen, denen es schwerfällt Grenzen zu setzen, für sich einzustehen und ein klares Nein zu sagen.
Sie sind deshalb unzufrieden, unglücklich und das nagt an ihrem Selbstwert und Selbstbewusstsein. Von ihrem Umfeld sei es der Chef, die Kollegen oder in Freundschaften bis hin zu Partnerschaften, werden sie nicht für „voll“ genommen, oft belächelt, verlieren den Respekt und werden oft sogar noch ausgenutzt.
Doch genau das lässt sich ändern, denn es gibt ein Thema hinter dem Thema: Das sind oft die Glaubenssätze und Prägungen! In verschiedenen Schritten erkunden wir diese und lösen sie, dann funktioniert es auch mit einem gesunden Nein. Und siehe da, der Erfolg bleibt nicht aus und der Respekt und das Selbstbewusstsein steigern sich.
Hier möchte ich dir einen kleinen Auszug und ein paar Schritte aus meinen Seminaren und meinem Online-Kurs verraten.

Schauen wir uns mal an, welchen Preis bezahlen wir, wenn wir nicht Nein sagen?

•  Wir haben weniger Zeit, Kraft und Energie für unsere eigenen Vorhaben, Projekte, Familie, Freizeit, Hobbys
• Die zusätzlichen Aufgaben stressen uns, laugen unds aus
  
• Häufig ärgern wir uns darüber, doch wieder nachgegeben zu haben
• Ja-Sager werden ausgenutzt – everybody´s Darling ist everybody´s Depp
• Die anderen verlieren den Respekt, man wird nicht ernstgenommen
• Wir tun Dinge, die wir gar nicht wollen
  

Im ersten Schritt schauen wir uns die Muster an, warum jemand nicht nein sagen kann. Oft sind es die Ängste, Glaubenssätze, Prägungen und Konditionierungen aus unserer Kindheit, aus vergangenen Jobs oder Beziehungen, warum wir kein Nein sagen können oder herausbringen.
Dazu habe ich eine kleine Übung entwickelt.

1.    Schritt Muster erkennen: Warum fällt es schwer, NEIN zu sagen?

•       Bei welcher Situation (bei welcher Person) fällt es leicht, Nein zu sagen?
•       In welcher Situation (Person) fällt es besonders schwer, Nein zu sagen?
•       Welche Gefühle, Emotionen, Ängste und Gedanken kannst du bei dir entdecken,
        die dich daran hindern Nein zu sagen?
•       Welches Bedürfnis steckt dahinter? (Anerkennung, Wertschätzung, Angst) 

Dabei kommen wir den Mustern schnell auf die Spur, hier nur ein paar Beispiele:

•         aus Angst abgelehnt, nicht mehr geliebt zu werden
•         Angst vor Konsequenzen, z.B. Job zu verlieren
•         Angst der andere könnte beleidigt oder verletzt sein
•         um Konflikte zu vermeiden
•         Angst die Beziehung oder Freundschaft könnte darunter leiden
•         Das Bedürfnis gebraucht zu werden
•         das Bedürfnis nach Bestätigung
•         Angst sich nicht wehren zu können
•         Schuldgefühle zu vermeiden
•         Emotionale Erpressung (Wenn du nicht machst, dann...)
•         und viele verschiedenen Glaubenssätze und Blockaden

Diese Liste ließe sich beliebig ergänzen und verlängern und ich bin mir sicher, da ist schon einiges dabei, bei dem sich der eine oder die andere wiedererkennt.

1.    Schritt: schaffen wir Klarheit
Nach dem wir ergründet haben, was uns daran hindert Nein zu sagen, verschaffen wir uns Klarheit, was wir wirklich wollen.

•         Werde dir klar was du wirklich willst, achte auf deine Bedürfnisse! Wie fühlt es sich an?
•         Frage: „Ist es mir das wert, was will ICH wirklich?“
•         Was ist das genau, was ich tun soll?
•         Eine Arbeit, ein Gefallen, soll ich etwas geben?
•         Wie viel Zeit, Kraft, Energie und Lust habe ich gerade selbst?
•         Was muss eventuell leiden, wegfallen oder zurücktreten, wenn ich der Bitte nachkomme?

Auch hier schauen wir tiefer und schaffen Klarheit.

2.    Schritt: Nein sagen leicht gemacht, neue Verhaltensmuster installieren
Um neue Verhaltensmuster zu lernen, ist es wichtig, ein paar einfach Neinsagen-Formeln mit auf den Weg zu geben. Diese können trainiert und auswendig gelernt und auf die eigene Situation angepasst werden.

Das SOS-Sofort-Hilfe-Programm:

•        Nehm eine aufrechte Körperhaltung ein, dann hast du eine andere Ausstrahlung und dein Nein eine bessere Wirkung
•        Atme tief in den Bauch hinein. Das Durchatmen verschafft dir etwas Zeit, um gelassener zu antworten,
         und versorgt deinen Körper mit mehr Sauerstoff.

Hier ein paar hilfreiche Tipps um kraftvoll Grenzen zu setzen und Nein zu sagen:

• Begründe das Nein – Aber rechtfertigen dich nicht! „Nein, ich habe gerade selbst so viel zu erledigen! Nein, ich kann nicht! Nein, ich will nicht! Nein, das geht nicht!
• Verschaffe Klarheit - „Nein, das kann ich nicht auch noch leisten!“ „Nein, das kann ich in der von mir zur Verfügung stehenden Zeit nicht leisten!“
• Sei verständnisvoll – „Dass du so im Zeitstress bist, tut mir sehr leid – aber ich kann dir leider heute trotzdem nicht aushelfen.“ oder „Ihr Team steht wirklich stark unter Druck. Leider ist es trotzdem nicht möglich, dass eine Arbeitskraft von uns zu Ihnen wechselt.“
• Bedanke dich –„Ich fühle mich geehrt, dass Sie an mich denken, aber mein Terminkalender ist leider voll.“ oder „Das ist ein schönes Kompliment, dass du mir das zutraust, aber ich kann leider nicht.“
• Schmeichler und Manipulation erkennen - Widerstehen Sie dem Lob oder der Manipulation und werden Sie hellhörig bei Sätzen wie: „Du kennst dich doch immer so gut mit …. aus! Könntest du das für mich machen?“ sind erste Anzeichen, dass jemand sich nicht die Mühe macht, schlauer zu werden, sondern dich ausnutzt.
• Setze Grenzen: Das repariere ich gerne ein letztes Mal.
• Hilfe zur Selbsthilfe – Du schreibst demjenigen auf, wie das, was er möchte funktioniert oder du verweist z.B. auf ein Handbuch, eine Internet-Suchmaschine usw...
• Sage es mit Humor – In manchen Situationen ist Humor eine wundervolle Möglichkeit, ein Nein zu verpacken. (Aber Achtung, ein Schenkelklopfen beim Chef, kommt vielleicht doch nicht so gut an!)
• Manchmal reicht auch ein Teil-Nein – „Ich übernehme gerne 50 % der Aufgabe.“
• Mache doch einfach ein Gegenangebot  – „Ich kann heute nicht, passt es morgen?!“ „Kann ich gerne machen, was kannst du in der Zeit von meinen Aufgaben übernehmen?“
• Sag endlich ja zu dir selbst! „Nein und das hat nichts mit dir zu tun nur mit mir!“
• Bleibe hartnäckig – Du kennst noch sicherlich noch die alten Schallplatten? Wenn sie einen Kratzer hatten, man sagte   auch, die Platte hatte einen Sprung. Genau das machst du mal beim Nein sagen, bleiben Sie hartnäckig und wiederholen Sie ihr Nein.

3.     Der Blick in die Kristallkugel - Nein sagen trainieren
Schreibe 8 Merkmale auf, wie du dich in Zukunft sehst, wenn du für dich einstehst und ein gesundes Nein sagst!
Wie sieht Ihr ideales Selbstbild aus?
•    Wie bewegen Sie sich beim NEIN sagen?
•    Wer ist dabei?
•    Fühlen Sie es mit allen Sinnen. Was hören Sie, was sehen Sie, vielleicht riechen oder schmecken Sie etwas?
•    Wie ist die Reaktion der anderen auf Ihr Nein?

Frage: Was genau kannst du tun, um dieses Bild zu verwirklichen? Arbeite täglich an deinem idealen Selbstbild, wie an einem Muskel, um in Zukunft gelassener Nein sagen zu können.

Wichtig ist, dass du es dir nicht zu sehr zu Herzen nimmst und:

•     Aber Achtung: kleine Ziele setzen und beginnen
•     Gerne immer wieder vor dem Spiegel allein üben
•     Erfolge feiern
•     Beginne bei Menschen, bei denen es dir leichter fällt
•     Ich empfehle dir, ein Erfolgstagebuch zu schreiben, um die Erfolge und die Fortschritte festzuhalten

In meinen Seminaren und im Online-Kurs findest du noch viele weitere Anregungen und Übungen mache.
Die Rückmeldungen und die Wirkung sind großartig und nachhaltig. Wenn der Neinsage-Muskel trainiert wurde, steigt, das Selbstbewusstsein und der Selbstwert enorm an. Nun wünsche ich viel Spaß beim Umsetzen.
Den Link zum Kurs findest zu hier: